Bye bye Zürich
Das geht dann erstaunlich einfach: Ein letztes Foto – eingestiegen – den Zündschlüssel reingesteckt (das wiederum ist nicht so einfach, da Saab – Preisfrage – wo ist denn hier das Zündschloss?) und abgefahren.
Davor allerdings war’s weniger einfach, packen und Abschiednehmen sind definitiv nicht die favorisierten Reisevorbereitungstätigkeiten – aber halt unumgänglich wenn man dem Blues der Strasse folgen will. Und immerhin lockt ja nicht irgendeine Strasse, sondern die Seidenstrasse. Wohl die älteste Kulturaustauschroute der Welt über welche die Nudeln nach Europa und Satellitenfernsehen nach China gelangte oder so. Verschlungene Wege durch Orte in welchen die Dächer noch echt goldig schimmern – allerdings verborgen hinter einer Anfahrt durch Europas letzte Hardcore Industriegebiete, rauchig mattierte Schlote, düstere Plattenbauten als Zeugen der staatlich verordneten Landflucht – Alma Aty wir kommen!
Abfahrt in Zürich – standesgemäss aus dem edlen Bankenviertel – von Nomen est kurze Zeit ein Omen – der Gotthardstrasse – Kilometerstand 236’977 um 15:35. Optimales durchcruisen der Schweiz an allen Feierabendenverkehren und so vorbei.
Auftanken klassisch in Coldrerio – Benzin und Fritten – denn die Ankunft an der Adria wurde erst per 22:05 errechnet und wie lange da die italienischen Köche noch Feuer verspüren weiss man nie – in der Schweiz wär der Ofen ja sowieso schon längst aus.
Immerhin aber sind wir dieses Mal ausgerüstet: Letztes Mal nach Afrika sind wir ja erwartungsfroh Richtung Lyon gestartet, um dort zu speisen wie Gott in Frankreich oder umgekehrt. Mussten dann aber erkennen, dass die Lyoner alle Hotels versteckt hatten und das einzige das wir fanden tout complet war – also weiter – im etap eingecheckt und anschliessend die Nasen an der Automatenshopwand im Parterre plattgedrückt – min. 10m breit, 2m hoch – lauter Leckereien wie Pizza, Lasagne, Ravioli, Geschnetzeltes zum mikrowellieren – selbiger stand auch schon erwartungsfroh bereit. Alleine der Kalorienbezug scheiterte an der Tatsache dass die beiden Reise-Bänkler zwar Tausende von Euronen Bargeld dabei hatten (für all die afrikanischen Staaten ohne Banksystem) – aber leider nicht genügend Münz für den Automat. Damals war das Menü der ersten Nacht ein Sixpack Müllerbräu gestreckt mit 10 Farmer Heidelbeermüsliriegeln. Dies würde uns jetzt nicht mehr passieren! Egal wann wir in Triest ankommen werden, unser Kofferraum ist mit Fressalien gefüllt und Münz haben wir auch dabei. Aber dank einer äusserst effizienten Fahrweise schaut’s gar nicht so schlecht aus! Motor on.
This entry was posted on Saturday, September 4th, 2010 at 10:02 and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.