Pamirchallenge

Dr. Daktari und Michael unterwegs in den fernen Osten

Flower

Bucchara – Samarkand – 16. Tag

Am Morgen stand noch etwas gemütliches Sightseeing auf dem Programm – anschliessend Souvenir Jagd auf dem lokalen Basar – leider erfolglos – denn wir können uns einfach immer noch nicht für einen Teppich begeistern – der Basar war aber sehr aufgeräumt und farbenfroh

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Und immerhin gab es einige Müsterchen lokaler Lautsprecherkunst zu hören – allerdings mit uns unbekannter Testsoftware resp. Musik – so dass eine Einordnung der klanglichen Fähigkeiten nicht stattfinden konnte – es klang einfach meist grausam.

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Anschliessend klappte dann mal wieder ein Skype nach Home – unglaublich gut für die Moral und halt schon eine technische Meisterleistung – über tausende von Kilometern getrennt mit seinen Lieben nicht nur verständlich quatschen, sondern sie auch noch sehen zu können ist einfach cool.

Danach aber los – aber halt – unsere Langschiffe verlangten mal wieder nach Treibstoff und der kann in Usbekistan problematisch zu finden sein – d.h. eigentlich ist es ganz einfach, man sucht sich einfach eine Tankstelle, vor welcher bereits eine Schlange wartet und steht an. Oder man chartert ein Taxi und hofft auf Insidertipps. Brachte uns immerhin – etwas frech – zuvorderst an die wartende Schlange. Allerdings war die Tanke noch geschlossen und würde es wohl auch noch einige Zeit bleiben – haben wir aber nicht unbegrenzt – die Zeit! Dauerte aber auch gar nicht lange, da wurden wir belehrt, dass wir sowieso nur 20 Liter pro Wagen tanken dürften – aber es gebe auch jemanden, der Sprit hätte – für nur 3 USD pro Liter würde er uns 100 Liter abtreten. Nun da hatten wir dann halt wieder Zeit. Also waren es nur noch 2 USD pro Liter. Dann begannen die Verhandlungen – und im Bewusstsein, dass wir an der Tanke wohl auch ca. 0.5 USD pro Liter bezahlen müssten – ganz gratis ist der Saft schon nicht – einigten wir uns auf USD 150 für 100 Liter. Nun also los – denn natürlich war der Sprit nicht an einer Tankstelle sondern irgendwo in Kanistern auf einem Hinterhof zu finden. Dachten wir. Ersteres richtig – zweiteres nur bedingt – wir cruisten also los – in eine Privatgarage, danach auf den Hinterhof. Dort lebten friedlich zwei Geissen und ein paar Hühner.

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Und eine Stadtbäuerin mit Goldzähnen (ist wohl Statussymbol oder Konfirmationsgeschenk hier – haben alle) beäugte und belächelte uns neugierig – ah Turisti! Aus dem Keller wurde dann der kostbare Saft gehoben – in alten 5 Liter Pet-Limonadekübeln. Und in einem dubiosen 30 Liter Eimer aus einer Chemikalienfabrik. Und weil dann noch 30 Liter fehlten, wurde eine Autowerkstatt angelaufen. Auto über Grube gefahren –und in einen leeren Kanister und in zwei leere Motorölbehälter umgefüllt.

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Danach retour und unsere Wagen hinter eine Baustelle gefahren – Tanken vor der Warteschlange könnte wohl zu einem Volksaufstand führen – verständlich. Also Sprit mittels unseres in Serbien erstandenen Filtertrichters eingefüllt – bezahlt und endlich los. Kurs Samarkand.

Dies ist eine der legendärsten Seidenstrassenstation – zusammen mit Buchara wohl eben einer der wichtigsten Knotenpunkte in Zentralasien. Bedeutet aber nicht, dass dies heute auch noch so wäre, resp. dass die Strasse dazwischen angemessen gepflegt würde. Zuerst zwar noch auf europäischem Niveau mussten die letzten 150 Km auf rumpelnder schlaglochübersäter Betonpiste erduldet werden. Machte v.a. das Essen – Brot mit Corned Beef – irgendwie müssen wir ja unsere Vorräte etwas dezimieren – etwas schwierig. Immerhin aber gab’s einen sehenswerten Sonnenuntergang – eigentlich war alles gut.

Stadteinfahrt in Samarkand infolge Dämmerung ebenfalls erschwert

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– unmöglich auch nur ein einziges Strassenschild zu finden – geschweige denn zu lesen – aber manchmal hat man Glück und so fuhren wir nach einer Kehrtwende zu genau dem Denkmal, hinter welchem unser Hotel lag. Also wieder mal Manövrierkunst vom feinsten, um die Karre in den Hinterhof zu wuchten – ok. Nicht ok aber die Geräusche der Duck bei starken Lenkeinschlag – nein es war nicht das Lenklager oder so – viel brachialer – Stossdämpferbruch vorne links. Die Dänen nahmen es erstaunlich cool – aber diese Tour ist wirklich etwas vom Härtesten nicht nur für die Fahrer, sondern v.a. auch für die Autos. Und so steht morgen erst mal wieder Mechanikersuche auf dem Programm.

Und bei uns Sorgenfalten in der Stirn ob der bevorstehenden Kasachstan Routen – dort sollen die Strassen ja noch viel schlechter sein! Da im Hotel auch zwei Kasachinnen logieren haben wir uns noch etwas Insiderknowhow zu erfragen versucht – aber Kasachstan ist halt wirklich gross, so dass auch dies nicht die allerletzte Klärung brachte. Und während die Schweizer eigentlich ganz entspannt durch die Steppe cruisen könnten – sind die Dänen wegen des dummerweise viel zu kurzen Visums zu einem 4-Tages-Rush gezwungen – d.h. wir alle müssen jetzt gut planen und hoffen, dass uns die Wagen keinen Strich durch die Rechnung machen.

Immerhin hat auch unser Wägelchen seine Zipperlein – der Auspuff hat guten Sound, scherbelt aber über Bodenwellen, wohl weil im Schalldämpfer drin schon alles am zerbröselt ist. Sodann hat die Tankanzeige beschlossen, Schwarzmarktsprit nicht anzuzeigen und steht nun konsequent auf Null – wenn das nur kein schlechtes Omen ist. Und zuguterletzt haben wir an der Hinterachse auch noch einen Gummidämpfer verloren, der die Hinterachsaufhängung bei heftigen Schlägen vor dem Durchschlagen auf die Karrosserie bewahren soll – das ist schon eher beunruhigend, v.a weil auch der zweite Dämpfer schon äusserst morsch ist. Aber im Vergleich zu einem gebrochenen Stossdämpfer sind das natürlich Peanuts.

So geht wieder mal ein Tag, der äusserst relaxt begonnen hat, sehr beunruhigend zu Ende. Motor on – no retreat baby no surrender!

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