Pamirchallenge

Dr. Daktari und Michael unterwegs in den fernen Osten

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Tashkent – 18. Tag

Nach all den Sichtsehereien in Samarkand freuten wir uns darauf, mal wieder ein paar Kilometer vorwärts zu kommen. Und dies war auf dem Samarkand – Tashkent Highway auch problemlos möglich. Aufgrund der Schlaglöcher und der omnipräsenten uzbekischen geschwindigkeitslaserpistolenbewaffneten Polizisten allerdings mit reduzierter Geschwindigkeit. Und trotzdem winkte mich so ein Freund und Helfer freudestrahlend raus und präsentierte mir das Resultat seiner Schiessübung – 107 Kmh – erlaubt wären 90Kmh. War zwar etwas unrealistisch – sein Messresultat, da wir echt nie mehr als 100 auf der Anzeige hatten – aber da wir weder Uzbekisch noch Russisch können, konnte ich ihm dies nicht erklären. Er uns aber auch nicht, was denn das bedeuten sollte. Dies war gut – v.a. weil ich aktuell gerade mal den internationalen Führerausweis vermisste – war aber ganz ok – da ich dem Chef dann per Handzeichen all die Einträge im alten Schweizerischen Fahrausweis erklären konnte, bis er die Nerven verlor – resp. ein Sprachkundiger noch schneller vorbeidonnerte. Pech gehabt.

Also weiter – an unzähligen schiesswütigen Ordnungshütern vorbei – schön korrekt – und immer überholen uns rasend schnelle Usbeken – wobei ich dann auch sehe – wie die bei Polizeikontrollen verfahren – motor on – ab durch die Mitte. Und tatsächlich – es funktioniert – als ich mit strikt 60Kmh im 60er durchcruise springt doch tatsächlich so ein grüner Guerilla im letzten Moment auf die Fahrbahn und gestikuliert mit der Laserpistole – aber da war bremsen eh nicht mehr möglich – also entschuldigend mit den Achseln gezuckt und weiter – schliesslich wollen wir ja noch bis Tashkent und können nicht überall Schwätzchen halten. Die Fahrt schön – vorbei an den schneebedeckten Gipfeln des Pamir Gebirge – welches ja mal ein Zwischenziel war – nun vielleicht ist es gar nicht so schlecht, unseren treuen Saab nicht auch noch da hochjagen zu müssen.

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Und auf der Strasse immer wieder malerische Bilder von gut beladenen Locals – Warentransport auf zentralasiatische Art halt.

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Vorbei an den Resultaten der endlosen Baumwollfelder – die haushohen Haufen hier sind der Rohstoff, den wir alle tagtäglich tragen – Uzbekistan ist immerhin der sechstgrösste Baumwollproduzent weltweit! 

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Unterwegs laufen wir dann auch noch diverse Tankstellen an – chancenlos – dh. weil wir unseren Qualitätslevel resp. Oktanlevel von mindestens 91 nicht preisgeben, gibt’s leider für unser treues Wüstenpferd nichts zu trinken. Dafür dann – als wir die Dänen wiedersehen eine luxuriöse Autowäsche inkl. Innenraumreinigung und Reifenschwärzung – spektakulär, wie unsere zwei Beauties so aufgbebrezelt daherrollen!

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Vorher allerdings haben wir noch kurz das Hotel Orzu angelaufen –angeblich die beste Mid-Range Option – denn nach all den Parkierübungen in den zentralstens gelegenen Hotels der Dänen, wollten wir uns darauf in Tashkent nicht mehr einlassen. War ein Fehler. Denn wenn das Orzu Midrange ist, möchten wir nicht wissen, wie’s darunter aussieht – das wäre dann ein Fall für Amnesty International – siehe dieses Badezimmer – da hat’s mehrere Schimmelschichten übereinander – hätten wir natürlich bei der Besichtigung peilen sollen…

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Und wir wollen hier auch nicht die uzbekischen Sanitäre schlecht machen – denn dass die durchaus was können, beweist dieses Beispiel aus dem Nachtclub Opera – spektakulär – und von diversen Teammitgliedern äusserst gern und häufig frequentiert – die Kebab-Schaschlik Diät fordert ihren Tribut. 

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Nachdem wir also die Dänen wiedergefunden hatten, ging’s per Taxi auf zum Stadtsightseeing – zuerst zum Basar – immer wieder ein Spektakel und dann zu Fuss in Richtung Moschee, die wir aber nicht erreichten, weil die offenbar in der Dämmerung die richtungsweisenden Minarette einfach im Boden versenken – dumm gelaufen. Wobei gar nicht so sehr, denn auf dem Weg dahin wurden wir gleich an zwei Hochzeiten eingeladen – schöne Ballsäle – festlich gekleidete Gäste und dann wollten uns diese Menschen wirklich – ehrlich gemeint zu diesem Fest einladen! Nun da waren wir dann zu sehr konservative Schweizer, als dass wir der Festgemeinde unsere schon viel durchlebten Kleider zumuten wollten – ganz abgesehen davon, dass auch die Verständigung auf eher tiefen Baudraten funktionierte – weil die Handshakes halt oft wiederholt werden mussten. Aber immerhin – diese “Gespräche” und Einladungen haben natürlich ein ganz anderes Licht auf Uzbekistan geworfen als bisher.

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Wenn wir uns schon ablichteten – wollte die Festjugend natürlich nicht hinten anstehen und hatte eine Riesengaudi am Gruppenfoto machen und anschliessend auf dem LCD Display bestaunen! 

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Weil es danach schon eindunkelte ging’s per Taxis zum Amir Temur Denkmal und von da aus den Broadway runter – um mal ein Bierchen zu trinken und all die Leute auf dieser Flaniermeile zu bestaunen. Danach wollten wir dann nicht mehr allzu intensiv Restaurant suchen und orderten vis-a-vis eine Runde Mir-Burger – Baikonur ruft – wir kommen!

Zum Abschluss dieses erholsamen Abends ging’s dann noch in die Disco Opera – war aber nichts los, da Sonntagabend – was aber nicht alle begriffen und so wurde es für den einen Kollegen halt später und weniger erholsam. Motor off. 

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