DDSD – Die Dänen sind da!
Gemütlich Zigarre schmauchend erwarten wir als die Dänen – welche 30Min später auch unübersehbar eintrafen: Der ursprüngliche Saab war unter dem riesigen (Indian-Style) Dachträger eigentlich gar nicht mehr zu erkennen.
Wir waren sehr froh, dass sie es tatsächlich geschafft hatten – jedenfalls mal ein Auto. Endlich würden wir nun aufgeklärt über all die mysteriösen Begleitumstände ihrer Reise. Denn wir wunderten uns schon einige Male, wie denn die Dänen auf Ihre seltsame Route gelangten und weshalb sie tagelang in Kroatien/Kosovo etc. feststeckten – und haben den Verdacht, dass Saab halt kein Reisebüro sein sollte: Spass beiseite – bei den Dänen hat wohl einiges nicht geklappt – leider mussten auch sie den Ausstieg von diversen Teammitgliedern verkraften – was letztlich dazu führte, dass der Cheffe der Truppe alleine fuhr – zusätzlich auch viel mehr alleine an seinem Wagen vorbereiten musste, was letztlich dazu führte, dass die Karre optisch ein Sahnestück war, aber offenbar sich nicht gehen lassen wollte, d.h. die hinteren Bremsen blockierten immer wieder und auch der Motor machte nach den ersten 2000Km Probleme. Hinzu kamen noch Probleme beim Grenzübertritt nach Bosnien Herzegowina, der daran scheiterte, dass sie keine Warendeklaration für die zusammengesammelten Hilfsgüter vorweisen konnten. So kam es denn zur technisch erzwungenen Trennung. Und so kam es, dass leider das zweite Dänen-Langschiff “Birdiemango” die Reise nicht zu Ende fahren wird: Hatte er doch ein unerwünschtes Rencontré irgendwo in Kroatien. Zum guten Glück wurde niemand verletzt aber – für BirdieMango war dies das out – tja auch ein Schwedenpanzer hat gegen einen Lastwagen einen schweren Stand! Apropos Schwedenpanzer: Auch unser Rally-Mobil hat ja so seine Eigenheiten – zum einen eine extrem beeindruckende Multimediaanlage, welche uns zwingt stundenlang tiefschürfende Gespräche zu führen oder schweigend Kaugummi zu kauen – musikalische Auflockerung ist leider damit nicht möglich.
Sodann löst sich leider der Dachhimmel – d.h. unser Wageninneres kriegt zunehmend auch einen plüschig indischen Touch – gleichzeitig verschwindet alles unwichtige Verkehrsgeschehen hinter einem und lässt den Fahrer besser auf das Wesentliche fokussieren. Das Wesentliche an unserem Saab scheint allerdings zu funktionieren: Stylemässig hängt er lokaltypisch tief – der Motor läuft ohne Mucks – die Heizung ebenfalls – auch wenn sie ausgeschaltet ist, heizt der Motor/Auspuff von unten, dass es ohne runtergelassene Fenster sofort über 30 Grade warm wird und eine Klimaanlage konnten wir uns halt nicht leisten. Immerhin aber ist der Saab noch halbwegs ökonomisch und kommt mit ca. 8Litern auf 100Km aus – verglichen mit dem ursprünglich geplanten Range Rover ist der Saab quasi alleine aus dem geringeren Spritverbrauch bereits amortisiert. Dennoch kann auch hier eine Tankfüllung relativ teuer werden – zum einen weil er nicht etwa einen 55Liter Tank hat, wie viele denken – jedenfalls unserer nicht – hier passen türkische 59.62 Liter rein und weil die Türkei wohl weltweit die höchsten Benzinpreise hat, d.h. obige Tankfülliung kostete ca. CHF 150.—!!!
Zurück zum Text – Anders und Daniel, die beiden Dänen mit der “Disco Duck” waren hundemüde – kein Wunder bei der Langetappe, die sie zum Schluss hingelegt haben – fortan wollen wir zusammen die Strasse etwas relaxter in Angriff nehmen. Und so ging’s nach einer kurzen Planungssession schon bald in die Federn, damit wir am nächsten Tag (Montag 6. September) den Ritt nach Samsun – angeblich durch eine Art europäisches Death Valley hindurch geniessen können. Motor on.
This entry was posted on Thursday, September 9th, 2010 at 11:22 and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.