Pamirchallenge

Dr. Daktari und Michael unterwegs in den fernen Osten

Flower

Should we stay or should we go? – 11. Tag

Das Morgenessen war zäh – ich brachte kaum einen Bissen runter – jetzt begann das, wovor wir uns immer etwas fürchteten – Kontrollverlust. Unser Auto würde die Reise in dem Zustand nicht zu Ende fahren – gut war, dass die Manschette noch ganz war – die gebrochene Bride – ein lächerlicher Defekt – aber falls das Antriebswellenlager zu heiss gelaufen war oder zuviel Dreck geschluckt hatte, so wäre dies äusserst kritisch und würde wohl eine gröbere Reparaturaktion inkl. Teile organisieren nach sich ziehen.

Mit der Hilfe der Hotelreception fanden wir dann eine passende Garage – welche allerdings erst um 09:00 öffnete – wir wurden weiter auf die Folter gespannt. Als wir dann in der Werkstatt waren – d.h. in einer Garage mit einer Grube und ein paar Werkzeugen galt es dann dem Mechaniker, welcher kein Wort Englisch verstand, das Problem zu erklären. Mit einigen Schwierigkeiten gelang dies – er baute das Rad ab und wollte danach das Lager wohl noch in die Einzelteile zerlegen – nur hierzu fehlte mir dann etwas das Vertrauen – war die Werkstatt doch relativ spärlich ausgestattet und eigentlich könnte man ja einfach das Lager reinigen, fetten und die Manschette mit einer verschraubten Bride wieder montieren – nach etwas Zeichensprache verstand er dies auch – nur Bride hatte er keine – also Kabelbinder ran, Rad drauf und motor on. Michael abgeholt und los. Im strömenden Regen – in demselben Stauverkehr wie gestern – nun aber noch mit komischen Geräuschen – hörte sich an, wie wenn die Antriebswelle bei höheren Geschwindikeiten klopfen, schlackern würde also doch defekt? Nur tun konnten wir ja rein gar nichts! Es war Sonntag – also schwierig einen Schweizer Mechaniker ran zu kriegen – ganz abgesehen davon, dass wir immer noch kein Netz hatten. Die Moral sank. Und wurde auch nicht besser, als wir nach 2h gerade mal so 60Km abgerissen hatte – da würde unsere lockere Tagesetappe von ca. 600Km plötzlich relativ anstrengend. Und in jeder Stadt beim Stadteingangskreisel dasselbe Bild – hoffnungslos ineinander verkeilte Autos – Stillstand – Positionskämpfe um Millimeter – im Regen.

DSCF1693 Ich war dafür bereits hier die turkmenische Grenze anzusteuern – in der Hoffnung, dass dort die kleinere Strasse durch das Fehlen von Dörfern und Feiertagsverkehr schneller zu bereisen wäre. Fisherman machte auf Durchahlteoptimist und erklärte es werde nach der nächsten grösseren Stadt dann schon besser. Umnöglich – aber irendedwie klappte es trotzdem und so cruisten wir mit seltsamen Geräuschen weiter. Vorbei auch an nachdenklich stimmenden Unfällen – offenbar klappt es halt doch nicht immer mit der Iranischen Fahrweise.

DSCF1719

Durch Baumalleen an den üblichen Picnicern vorbei

DSCF1718

– und vorbei an einer riesigen Wildsau, welche offenbar die Pcinicreste vertilgte. Inzwischen war auch der Regen der typischen Iranischen Hitze und Sonne gewichen und mit jedem Kilometer näher an die Grenze erhellte sich auch unsere Stimmung etwas. Vor allem auch, weil die Notreparatur zu halten scheint – ähnlich dem Pabst lege ich mich bei jedem Stopp längelang auf die Erde und beäuge kritisch die Manschette – zwar ganz leicht verrutscht – aber immer noch drauf – motor on.

Leave a Reply