Grenzkonflikte – 11. Tag
Es gibt ja Kollegen, welche unsere Karre für grenzwertig halten. Dachten wir eigentlich nicht – aber ja mit angeknackster Antriebswelle verschieben sich die Grenzen schon etwas!
Und auch andere Grenzen sind variabel – so z.B. die zwischen Iran und Turkmenistan – variabel im Sinne von äusserst schwer zu finden – und auch wenn’s langweilig wird – ohne GPS hätten wir einige Stunden mehr gesucht – weil in der Realität sind den Strassen oft viel weniger Grenzen gesetzt auf den Karten! Da hat’s plötzlich mehr Strassen – aber vermutlich die falschen und die richtige Richtung erschliesst sich nicht, weil mal wieder mit Unter- und Überführungen gearbeitet wird und das mitten in der Nordiranischen Steppe.
Die Grenze haben wir dann aber trotzdem noch gefunden – um 18:30 – also einige Stunden später als geplant – aber immerhin – denn wenn wir das Auto nicht aus dem Iran kriegen, gibt’s ja Ärger mit der Kaution für’s Carnet de Passage.
Besser noch – wir haben die Grenze sogar durchfahren – also jedenfalls den ersten Schlagbaum – der war offen – hat aber nichts genutzt, weil dann ein Zöllner rausgerannt kam und uns aufklärte, dass die Grenze seit 16:00 geschlossen sei. Unschön – wir haben lange Gesichter gemacht und er hat uns zum Tee eingeladen in das Zollhäuschen – das Glaskabäuschen – worin es recht spartanisch war. Aber irgendwie gemütlich – wir haben Tee getrunken – mit Ali und Hassan den beiden Zöllner über Gott (nein das gerade nicht) und die Welt diskutiert und italienischen Fussball – Juventus vs. Sampdoria – 3:3 – geschaut und uns schon wieder etwas näher an Zuhause gefühlt. Nur ein Zuhause für heute hatten wir ja noch nicht – war aber nicht schlimm, weil Ali uns dann auf dem Motorrad zum einzigen Hotel in diesem Berggrenznest führte – war ganz ok – Zelten wäre arg kalt gewesen und so stärkten wir uns mit einer Büchse kalten Ravioli, Chips und hielten gezwungenermassen etwas inne.
Immerhin – etwas Gutes hatte die Verspätung auch – Ali und Hassan machten klar, dass wir jetzt ihre Freunde wären und dass es morgen beim Grenzübergang, vor dem es uns nach den Erfahrungen bei der Einreise in den Iran etwas graute – keine Probleme geben würde – sie höchstpersönlich würden unser Carnet de Passage abstempeln! Na dann motor on.
This entry was posted on Thursday, September 16th, 2010 at 18:17 and is filed under Uncategorized. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.