Pamirchallenge

Dr. Daktari und Michael unterwegs in den fernen Osten

Flower

Distanzen – 6. Tag

Fakt ist – wir sind einige Tausend Kilometer von unserem zu Hause weg – hier z.B. der 3000er Eintrag – irgendwo in der Türkei

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Distanzmässig ist das also ganz einfach – gefühlsmässig aber wird’s schwieriger denn sind wir wirklich weg?

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Also gestern Abend ganz bestimmt! Zwar hatten wir im Grenzdorf zum  Iran keine Chance das Spiel Schweiz –England zu schauen – mittels SMS waren wir aber trotzdem dabei – aber schon weit weg – so weit weg nämlich, dass die Leute sich offensichtlich nicht einmal für den Match Türkei – Belgien interessierten. Eigentlich nachvollziehbar, denn in dieser Ecke der Türkei lebt ja ein buntes Völkergemisch aus diversen angrenzenden Ländern / Ethnien. Ganz weit weg fühlt es sich auch an, inmitten all dieser fremden Menschen friedlich seinen Tee trinken zu können, ohne belästigt zu werden, aber auch ohne eine Chance auf einen Kontakt mit diesen Einheimischen – dazu sind wohl die Sprachbarrieren einfach zu hoch.

Weit weg waren auch die Dänen als wir gemütlich um 19:30 im Hotel eincheckten. Um präzise zu sein, so weit weg, dass wir das Sixpack Bier schon alleine getrunken hatten, bis sie sich endlich aus der Nähe meldeten. Aufgrund einer gewissen Kartengläubikeit und dem Hang zum offroaden hatten sie mal eine Abkürzung zuviel genommen und dabei auch gleich noch ihren Auspuff auf Super-V-8 getunt – klingt cool – sehr cool – hält hoffentlich durch.

Etwas weniger weit fühlen wir uns hingengen beim Abendritual – WLAN-Schlüssel bei der Reception anfordern und dann nach Hause telefonieren – also skypen – man stelle sich vor – eine mobile Videokonferenzschaltung aus Dogubay-irgendwas nach Zürich – vor 5 Jahren wohl noch schlicht Science Fiction – heute beinahe eine Selbstverständlichkeit! Mal schauen, wie das in den folgenden Ländern weitergeht.

Weiter weg sind wir hingegen vom Blog – wie gesagt und vielleicht sogar mal schon geschrieben, blockiert die Türkei offensichtlich gezielt gewisse Webpages – aus welchem Grund auch immer – vermutlich weil ein Staat auch mal zeigen muss, was er kann. Selbstverständlich können sich die Locals trotzdem mit Proxyservern etc drumherum navigieren – für uns auf Durchreise ist dies etwas zu aufwändig. Und daher freuen wir uns natürlich jetzt schon darauf all die Kommentare irgendwann gesammelt lesen zu können – können aber leider nicht aktuell darauf eingehen.

Und damit beschliessen wir auch das erste Kapitel resp. das erste echte Seidenstrassenland. Die Türkei erwies sich als überraschend abwechslungsreich und vielschichtig mit perfekten Rally-Proportionen – nicht zu gross nicht zu klein, nicht zu flach – einfach perfekt und die Weite – ja die wirkliche Weite – nicht nur Distanzmässig sondern die Weite über den von uns erfassbaren Raum hinaus, die findet man auch – jedenfalls wenn man sich bei einem Glas Tee unter dem Sternenhimmel vor Augen hält, dass die Erde mal überflutetet war und irgendwo bei diesem Berg die Arche Noah liegt.

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Und mit diesem Gedanken werden wir morgen unser Langschiff startklar machen und mit dem Zündschlüssel bekunden – motor on!

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